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TBA-MUSIKMESSE IN POTSDAM
Blog -Entry verfasst von teaMore am 12|11|07
Am Samstag war ich anlässlich der TBA-Musikmesse in Potsdam als Podiumsgast geladen. Die für meine Verhältnisse sehr unelektronische Musikveranstaltung bot einen schönen Rahmen für eine erhellende Diskussion rund ums Thema "Musik und Wertschöpfung", an der ich nebst anderen Vertretern aus der Musik- und Kulturszene Berlin-Brandenburgs teilnehmen durfte und von der ich hier kurz berichten möchte..
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Unter der Leitung vom TBA-Organisator Matthias Paselk und gemeinsam mit Michael Schwak von Church of Noise , Andreas Kohl von Southern Records , Jorg Hipp (Dj-Promoter von Universal) und Andreas Klisch (Dozent an der FH-Potsdam mit einem sehr lesenswerten Blog unter klisch.net ) habe ich am Samstag abend in der Schinkelhalle in Potsdam über die Gegenwart und Zukunft der Musikvermarktung diskutiert.

Gestellt wurde die Frage, welchen Wert die Musik im Zeitalter von peer2peer-Tauschbörsen, Netaudio-Plattformen und internationalen Netlabels noch hat, und wie es um die Zukunftsaussichten alternativer Musikvermarktungskonzepte steht.

Es ging während der gut 2-stündigen Diskussion weiterhin um die Absatzprobleme der Musik-Majors, um soziokulturelle Aspekte von Musik und Kultur und um die Rolle, die der zunehmend verflechtete Handel beim Vertrieb von Musik- und Kulturgütern darstellt.



Der Konsens der Diskussion lässt sich folgendermaßen umreißen: In den letzten Jahren hat ein eklatanter Wandel des Musikvertriebs stattgefunden, der sich zunehmend vom tonträgergebundenen Verkauf loslöst und Raum für neue Strategien der Musikvermarktung eröffnet. Durch diese Entwicklung entstehen neue Möglichkeiten für unabhängige Labels und Musiker, die das Internet in zunehmendem Maße als effektiven Vertriebskanal für ihre Musik nutzen.

Es wurde aber auch einhellig von den Anwesenden Diskutanten bemängelt, dass der Handel eine Mitschuld an der kulturellen Verarmung des Musikbusiness beiträgt, weil er künstlich hohe Markteinstiegsbarrieren für Musikanbieter schafft und zB durch Bonuszahlungen kleine Label beungünstigt.

Weiterhin wurde die Gema einhellig als Geißel von Independent-Labeln und unbekannteren Musikern herausgestellt. Die Anwesenden kamen übereinstimmend zu dem Schluss, dass die Gema mit ihrer gegenwärtigen Verteilungspolitik die musikalische Vielfalt im Musikbusiness schmälert und dass eine Notwendigkeit besteht, durch gemafreie Veranstaltungen und andere Gegenbewegungen das Monopol der größten Deutschen Verwertungsgesellschaft zu brechen.



Ich fand es insbesondere interessant, festzustellen, dass auch über den Tellerrand der elektronischen Musik hinaus betrachtet sehr ähnliche Auffassungen über Kunst und Kommerz im Musikbusiness herrschen und in Zukunft in unser aller Interesse eine stärkere Vernetzung von elektronischer und "ehrlich-analoger" Musikszene erfolgen sollte!

Die Diskutierenden auf dem Podium (mich eingeschlossen) fanden auch nach der Podiumsdiskussion noch Zeit und Raum, um die angesprochenen Themen zu vertiefen und haben die Absicht geäußert, auch in Zukunft den Kontakt zueinander aufrechtzuhalten.

Meine Heimreise trat ich gegen 1 Uhr nachts an, als auf der Hauptbühne in der Schinkelhalle die Band LOCO bereits mit ihrer Blackmetal-Performance begonnen hatte, die ich zugegebenermaßen gar nicht mal so schlecht fand. Zumindest Anlage und Licht waren standesgemäß ;)

Vielen Dank an die Organisatoren der TBA-Musikmesse, insbesondere an Matthias Paselk, der die Brandenburgische Musikmesse mit herausragendem Engagement im letzten Jahr ins Leben gerufen hatte.

Weiterführende Links:
TBA-Musikmesse
Southern Records
Church of Noise
Klisch - Weblog





Montag vor 3 Wochen ( verfasst von teaMore , Berlin - Friedlhain)

Zielgruppe: public


175 mal aufgerufen
3 BEWERTUNGEN
vor 2 Wochen
lesenswert [ 2 ]
s-tek
vor 3 Wochen
klasse [ 1 ]
TONHÖHEN
vor 3 Wochen
klasse [ 1 ]
Toby Dreher
ansich natürlich kool, aber mich würde interessieren:
zu welchem ergebnis seit ihr da gekommen und wurden konkrete möglichkeiten aufgezeigt oder idee und ansätze gebracht wie es in zukunft auch dementsprechend umzusetzen ist und wie man eben auch gemeinsam was tun kann?
(bis auf die events halt)

Dienstag, 17 days her 19:27 (von s-tek , berlin)


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